29.09.2016
Grüner Hahn

Lärmobergrenzen am Frankfurter Flughafen:„Thema endlich ernsthaft angegangen“

Darmstadt, 28. September 2016. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, hat am Mittwoch (27. September) den Vorschlag von Hessens Wirtschafts- und Verkehrsministers Tarek Al-Wazir (Grüne) zu konkreten Lärmobergrenzen und das Angebot zu weiteren Verhandlungen begrüßt. Seit vielen Jahren setzt sich die hessen-nassauische Kirche für eine Minderung der Belastungen durch den Flughafen ein. Al-Wazir hatte am Vortag dafür plädiert, das zukünftig erlaubte Lärmniveau um 1,8 Dezibel gegenüber den im Planfeststellungsbeschluss prognostizierten Werten zu senken. Er hatte auch eine Änderung der Betriebsgenehmigung in Aussicht gestellt, sollte es zu keiner Einigung mit der Luftverkehrswirtschaft kommen.

Schädigung durch Lärm ernst genommen

Nach Worten von Kirchenpräsident Jung wird mit dem Vorschlag eine Grundlage für weitere Beratungen und Verhandlungen geschaffen, die - wie im Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen vereinbart - eine der fünf Säulen des Mediationsergebnisses aus dem Jahre 2000 aufgreift. Das Mediationsverfahren war Voraussetzung für die Erweiterung des Flughafens. „Endlich wird auch dieses Thema ernsthaft angegangen und auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie sie in Form der Lärmstudie NORAH seit nunmehr fast einem Jahr vorliegen, konkretisiert“, sagte Jung in Darmstadt. Die Untersuchung hatte unter anderem auf die schädigende Wirkung von Fluglärm hingewiesen.

Evangelische Kirche will Vorschläge bewerten

Jung kündigte an, dass die EKHN die Vorschläge Al-Wazirs prüfen und bewerten möchte. Die Ergebnisse werde man dann in die weiteren Verhandlungen unter anderem als Mitglied im Konvent des Forums Flughafen und Region einbringen. Die hessen-nassauische Kirche habe sich bisher - auch in Verlautbarungen ihrer Synode - kritisch mit dem Ausbau des Flughafens auseinandergesetzt, weil sie sich in gesellschaftlicher Mitverantwortung für Menschen und deren Lebensbedingungen sieht. Volker Rahn, Pressesprecher der EKHN