24.04.2018
Jugendpolitische Bildung

Big Data in der Jugendarbeit

„Vorratsdatenspeicherung verstößt gegen Europarecht“ (spiegel.de; 20.04.2018); „Kartellamtschef: „Facebook erfasst die halbe deutsche Online-Bevölkerung““ (sueddeutsche.de; 23.04.2018). 
Öffnen wir morgens die (Online-)Zeitung so gibt es häufig mindestens einen Artikel, der sich mit dem Thema Big Data befasst. Völlig normal kaufen wir Produkte über Amazon, benutzen Suchmaschinen wie Google oder Soziale Netzwerke wie Facebook. So begegnen wir täglich den Themen der Datensammlung und –verarbeitung. Je nach Interesse, Kenntnis und (Problem-)Bewusstsein setzen wir uns intensiver damit auseinander, welche Daten wir wo und wann eingeben, welche wir bereits eingegeben haben und was die Firmen, deren Dienste wir nutzen, mit unseren Daten tun. 
Geht es um unsere personenbezogenen Daten ist eine erhöhte Aufmerksamkeit entscheidend, genauso wie eine Haltung, welche eigenen Daten wo und mit welchem Zweck preisgegeben werden sollen. 
Wird das Thema behandelt, so steht der Missbrauch von Daten häufig im Vordergrund, doch Datensammlungen können grundsätzlich einen Zugewinn darstellen. So wurde bspw. bei Deutschlandfunk unter „Big Data Big Fish“ gezeigt, wie Datenmengen dazu beitragen können, dass die Fischbestände der Meere genauer kontrolliert und so eine Überfischung verhindert werden kann. 
Datensammlung und vor allem große Datensammlung wie sie unter Big Data zu verstehen sind, sind also ein aktuelles Thema unserer Gesellschaft und damit auch ein Thema das Jugendliche betrifft. Fast alle Jugendlichen in Deutschland haben laut JIM-Studie 2017 Zugang zu einem Smartphone und nutzen somit Dienste, die ihre Daten sammeln. Somit sollte dies auch Thema in der Jugendarbeit sein, sodass Jugendliche darin unterstützt werden können, wie sie ihre Daten wo und weshalb einsetzen und somit eine Haltung zum Thema entwickeln.

BigUp4BigData

Die Medienfachberatung Schwaben hat ein Spiel entwickelt, das – ohne erhobenen Zeigefinger – eine Möglichkeit bietet, sich mit der Bedeutung von „Big Data“ auseinanderzusetzen. BigUp4BigData eignet sich für Jugendliche ab 14 Jahren sowie für Erwachsene und gibt durch verschiedene Stationen Einblicke in Big Data. So ist das Ziel des Spieles, dass die Teilnehmenden sich durch Wettkämpfe ihren Wunsch der Wünsche sagen lassen können. 
Die Stationen behandelt Themen wie Gesundheitsdaten, hier werden Puls, die Anzahl der gemachten Liegestützen und der BMI berechnet, weiter wird innerhalb von 10 Minuten recherchiert, welche Informationen sich über den Gegenspieler im Internet finden lassen. Die Station Apps trägt zur Reflexion über die Berechtigung von Apps auf dem eigenen Smartphone bei. In einem Memory soll gezeigt werden, wie Bilderkennungssoftware funktioniert. 
Da die Themen Big Data und die Souveränität über die eigenen Daten eng beieinander liegen und als wichtige Themen für die Jugendarbeit gesehen werden, wird es dazu weiterhin Angebote geben.  Annika Gramoll