12.06.2015
Betriebsbesuche

Es ist ein häufiger Wunsch von Menschen, im Wald bestattet zu werden

Es sei ein häufiger Wunsch von Menschen, im Wald bestattet zu werden, erzählt Jost Arnold, der Geschäftsführer der Ruheforst GmbH, seinen Besuchern an diesem Nachmittag im Bestattungswald oberhalb des Erbacher Stadtteils Erlenbach im Odenwald. Die Nähe zur Natur und die Schönheit der Landschaft sind dabei wichtige Aspekte; gewiss auch die Tatsache, dass ein solches Urnengrab an den Wurzeln eines Baumes für die Hinterbliebenen keinerlei Pflege erfordert – anders als auf einem Friedhof. Die gut zehn Besucher kommen aus dem kirchlichen Kontext; sowohl hauptamtlich Mitarbeitende als auch Interessierte, die der Einladung gefolgt sind: „Wir machen Türen auf“ heißt auch in diesem Jahr wieder die Reihe, welche die Referenten für Gesellschaftliche Verantwortung in den südhessischen Dekanaten zusammen mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in Mainz organisiert haben. Das Oberthema der Betriebsbesuche zum Zweck der Information über die regionale Wirtschaft lautet diesmal: Ressourcen für‘s Leben: Feuer, Erde, Wasser, Luft; diese früher so bezeichneten „Elemente“ geben dabei auch die thematische Ausrichtung bei den Betriebsbesuchen vor.
Seit neun Jahren existiert der Erbacher Ruheforst. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile 61 solcher Bestattungswälder seines Unternehmens, wie Geschäftsführer Arnold ausführte. Neben Erreichbarkeit, Begehbarkeit und Parkmöglichkeiten seien eben die Schönheit der Landschaft und Licht wichtige Aspekte bei der Standortwahl. Partner des Ruheforst-Unternehmens sind die jeweiligen Waldbesitzer: Bund, Länder, Kommunen (so auch in Erbach, wo sich der Ruheforst im Stadtwald befindet) sowie Privatpersonen, manchmal aber auch Kirchen. Bestandteil aller Ruheforste sind Andachtsstätten mit einem Kreuz. Manchmal finden hier auch Taufen statt, ebenso gibt es an einigen Orten Waldkindergärten. Den symbolischen Hintergedanken hierbei erläutert Jost Arnold so: Tod und Leben gehören zusammen, das soll auch ganz praktisch sichtbar werden.
 
Bernhard Bergmann, Evangelisches Dekanat Odenwald