03.02.2015
Grüne Gentechnik

Guten Appetit! Verbraucherinnen und Verbraucher in Zeiten der Grünen Gentechnik

Verbraucher und Verbraucherinnen haben es heute schwer, besonders wenn sie gesundheits- und umweltbewusst einkaufen wollen. Auf der einen Seite gibt es immer mehr Siegel, auf der anderen Seite werden diese immer undurchschaubarer.

Seit April 2004 gibt es die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, die selbst oder deren Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt sind. Damit soll die Wahlfreiheit und die bewusste Kaufentscheidung erleichtert werden.
Beim Einkauf im Supermarkt findet man bisher kaum Lebensmittel, die „mit Gentechnik“ gekennzeichnet sind. Zu glauben, dass es in Deutschland keine gentechnisch veränderten Lebensmittel gibt, ist allerdings ein Irrtum. Denn alle unbeabsichtigten Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) unter 0,9% sind nicht kennzeichnungspflichtig

Bisher konnte man davon ausgehen, dass Lebensmittel mit dem Biosiegel garantiert gentechnikfrei sein müssen. Der Biomarkt wächst seit Jahren beständig, jeder Discounter hat seine eigene Biomarke und es gibt die ersten Missbrauchsfälle. Konventionell erzeugter Weizen wurde als Bioweizen verkauft. Aber Betrüger gibt es überall. Erzeuger, die die Regeln des ökologischen Landbaus einhalten, arbeiten aber garantiert ohne Gentechnik.

Seit Mai 2008 können bäuerliche Erzeuger, Lebensmittelverarbeiter und Händler Lebensmittel von Kühen, Schweinen und Hühnern freiwillig mit dem Aufdruck „Ohne Gentechnik“ versehen. Sie garantieren damit, dass die Tiere keine Futtermittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen erhalten haben, allerdings nicht ihr ganzes Leben lang, sondern über einen bestimmten Zeitraum vor der Verwertung ihrer Produkte. Das ist noch nicht optimal, aber ein Anfang.

Ausführlich informieren kann man sich bei den Verbraucherzentralen oder bei Greenpeace, wo auch ein kostenloser Einkaufsratgeber „Essen ohne Gentechnik“ erhältlich ist. Auf die „Zutatenlisten“ auf den Produktverpackungen allein kann man sich nicht verlassen. Sie sind viel zu klein gedruckt und oft nicht verständlich.