03.03.2016
Biodiversität

Wilde Blüten in Garten, Dorf und Stadt

Bensheim. 3. März 2016 – Alles dreht sich um das Erwachen der wilden Natur im Frühling bei der Aktion „Wilde Blüten“ des NABU Hessen und des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (ZGV). Jung und Alt sind bis Ende Mai dazu aufgerufen, wilde Frühlingsblüten zu entdecken, zu fotografieren und auf der Kampagnenwebseite hochzuladen (www.wildes-hessen.de). Es werden Buchpreise für die größte Blütenvielfalt (Vielfaltspreis) und das schönste Bild (Blütenpreis) verlost.

Zum Aktionsstart des bürgerwissenschaftlichen Mitmachprojektes ging eine 3. Schulklasse der Joseph-Heckler-Schule aus Bensheim am Naturschutzzentrum Bergstraße auf Entdeckertour und fotografierte die ersten „Wilden Blüten“ des Frühlings.

 „Um die biologische Vielfalt zu erhalten, müssen wir der Natur mehr Raum zur freien Entfaltung geben. In Gärten, Grünanlagen und Parks sollten wir „wilde Ecken“ stehen lassen, in denen wilde heimische Pflanzen nach Lust und Laune blühen dürfen“, erklärte Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen und Kampagnenbotschafter. Wilde Blüten bereicherten den Garten und böten wichtigen Lebensraum für Schmetterlinge, Bienen und Käfer.

Die Kampagnenbotschafterin Dr. Maren Heincke vom ZGV wies darauf hin, dass auch Kirchengemeinden einen großen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt leisten können: „Wilde Blüten sind ein Zeichen der Hoffnung. An Kirchen und auf Friedhöfen können sie uns zeigen, dass das Leben immer wieder Kraft schöpft und neu erstrahlt“. Schon deshalb sei es sinnvoll, die Natur nicht rigoros auszuputzen, sondern ihre biologische Vielfalt zu bewahren. Mit der Teilnahme an der Mission „Wilde Blüten“ könnten Mitbürger ihr Engagement für mehr Natur dokumentieren.

 

Blütenbeobachtungen dienen dem Naturschutz

Als besonderen Service bietet der NABU Hessen eine Bestimmung von wilden Blüten im Siedlungsbereich an. „Alle wilden Blüten, die als Foto auf die Kampagnenwebseite hochgeladen wurden, werden von unseren Experten bestimmt. Auf diese Weise kann jeder Teilnehmende mehr über die Pflanzenvielfalt in seinem Lebensumfeld erfahren“, erläutert der Biologe Eppler. Die Blüten-Beobachtungen dienen darüber hinaus dem Naturschutz. Sie sind Teil eines großen bürgerwissenschaftlichen Projektes, das die langfristigen Veränderungen in der Pflanzen- und Tierwelt untersucht. „Mitmachen lohnt sich also doppelt, für die Teilnehmer und die Natur“, so Eppler.

Zum Aktionsstart erhielt das Naturschutzzentrum Bensheim ein Kampagnenschild für das Einrichten einer „Wilden Ecke“. Die pädagogische Leiterin, Veronika Lindmayer, freute sich über die Ehrung: „Der Schutz der wilden biologischen Vielfalt ist ein Schwerpunkt unserer Bildungsaktivitäten. Rund um das Naturschutzzentrum gibt es viel zu entdecken“. Die Mädchen und Jungen der Bensheimer Joseph-Heckler-Schule konnten dies in der Praxis bestätigen. Sie fotografierten Haselnuss, Huflattich und Marienröschen und luden die Bilder als ersten Beitrag der Aktion auf die Webseite hoch.

So geht das Mitmachen

Das Mitmachen bei der Mission „Wilde Blüten“ geht ganz einfach: Nach draußen gehen, mit Digicam, Smartphone oder Tablet Fotos von wilden Blüten im Siedlungsbereich aufnehmen, sich auf der Kampagnenwebseite www.wildes-hessen.de registrieren und die Bilder hochladen.

Hintergrund

Die Aktion „Wilde Blüten“ ist ein Beitrag zur Kampagne „Wildes Hessen?! – Mehr Vielfalt in Garten, Dorf und Stadt“ und zielt darauf, wilde Vielfalt zu beobachten, zu fördern und zu zeigen. Sie motiviert Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Schulen, Kirchengemeinden, Kindergärten und Kommunen dazu, mehr für den Schutz der Biologischen Vielfalt zu tun. Sie soll das Engagement für den Schutz und die Erhaltung dieser Vielfalt anregen – und zwar durch kleinräumige Verwilderungsprozesse im eigenen Garten, im Dorf oder in der Stadt.

 

Für Rückfragen

Berthold Langenhorst, Pressereferent NABU Hessen, Tel.: 0170-8347614

Dr. Maren Heincke, Kampagnenbotschafterin, ZGV, Tel.: 06131-28744-47