Perspektiefe 44, Dezember 2017
Thema: Die Soziale Marktwirtschaft in Gefahr
Zum Thema: Zurück in den Fahrstuhl!
Es ist an der Zeit für eine ernsthafte Debatte über die Zukunft der Soziale Marktwirtschaft.
Unsere Verfassung versteht unseren Staat als Sozialstaat. Damit ist auch gesagt, dass die in ihm wirksame Marktwirtschaft sozial auszugestalten ist. Marktwirtschaft ist Soziale Marktwirtschaft! Auch viele Christinnen und Christen haben sich nach dem Krieg dafür eingesetzt. War damit nicht nur der Slogan „Wohlstand für alle!“, sondern auch das Bild eines Fahrstuhls, in dem alle gemeinsam nach oben fahren, verbunden, kommen heute andere Gedanken und Bilder zur Geltung: „Wohlstand nicht für alle!“ und eine abwärtsfahrende Rolltreppe. Die gegenwärtig allgemein guten Konjunkturdaten ändern daran nichts. Wo liegen die Brüche, Friktionen und Schwierigkeiten einer zukunftsfähigen, allen Menschen dienenden Sozialen Markwirtschaft? Wir meinen: Wir brauchen wieder eine ernsthafte Debatte
um die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Denn zum christlichen Menschenbild gehört die Einsicht: Keiner darf verloren gehen!
Ihr
Christian Schwindt
Perspektiefe 44, Dezember 2017
Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft
HINTERGRUND: Die Soziale Marktwirtschaft war eine Episode in der Geschichte der marktwirtschaftlichen Entwicklung. Sie herrschte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis etwa Ende der 1970er Jahre. Und zwar überall in der entwickelten Welt, in den USA („New Deal“, „Great Society“) ebenso wie in Deutschland („Rheinischer Kapitalismus“).
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Es geht nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern: Was eine Kommune trotz knapper finanzieller Ressourcen tun kann, um einen sozialen Ausgleich sicherzustellen
BEISPIEL: Die mittelhessische Universitätsstadt Gießen leidet seit vielen Jahrzehnten unter einer „chronischen Krankheit“. Ihre eigene Steuerkraft ist angesichts der vorwiegend großen sozialen Herausforderungen aufgrund ihrer sehr heterogenen Einwohnerstruktur zu gering, um sich aus eigener Kraft zu nähren. Außerdem hat Gießen wenige große Gewerbebetriebe und viele öffentliche Institutionen, – Hochschulen, Gerichte, Behörden –, sodass die Steuereinnahmen...
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Eine zukunftsfähige Soziale Marktwirtschaft muss heute eine Ökosoziale Marktwirtschaft sein
STANDPUNKT: Der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg und die damit verbundenen Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs und der sozialen Teilhabe in der deutschen Gesellschaft sind in den Köpfen vieler Bürgerinnen und Bürger untrennbar mit der Sozialen Marktwirtschaft verknüpft. Doch in den letzten Jahren verblasst der einstige Glanz der Sozialen Marktwirtschaft.
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„Marktwirtschaft ist nicht genug“: Die Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft aus theologischer Perspektive
IMPULS: „Marktwirtschaft ist nicht genug“ lautet der Titel eines Bandes mit Aufsätzen aus der Feder von Wilhelm Röpke, einem der geistigen Väter der Sozialen Marktwirtschaft. Der Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ selbst ist eine glückliche Prägung von Alfred Müller-Armack, die er erstmals in seiner Schrift „Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft“ aus dem Jahre 1946 verwendete.
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Veranstaltungshinweis, Infos und Links
Veranstaltungshinweis
„Was hält die Gesellschaft zusammen?“ Kirchen und Gewerkschaften in Hessen im Gespräch. Vortrag von Prof. Dr. Oliver Nachtwey, Universität Basel, und Diskussion mit Kirchenpräsident Dr. Volker Jung (Ev. Kirche in Hessen und Nassau), Bischof Dr. Georg Bätzing, Bistum Limburg, und dem /der Vorsitzenden des DGB Hessen-Thüringen.
16. Januar 2018 ab 17.30 Uhr, Ev. Akademie Frankfurt
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