Perspektiefe 64, Dezember 2024

THEMA: Gemeinsame Sache machen! Kirche im Gemeinwesen (64/2024)

Gemeinwesen­orientierung – eine Frage der Haltung!

Kirche im Gemeinwesen? Dies kann nur durch eine gemeinsame Arbeit von Kirche und Diakonie im Sozialraum vor Ort im Zusammenspiel mit Kom­mu­nen und anderen zivilgesellschaftlichen Partnern gelingen. Das ist dann keine Projektarbeit oder etwas „oben darauf“, sondern alltägliche Aus­rich­tung von Diakonie und Kirche vor Ort und in der Nähe der Menschen. Dabei werden Bedarfe und die Ressourcen der Bewohner*innen wahrgenommen und durch Aktivitäten die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen im Gemein­wesen und der Gesellschaft ermöglicht. Dieser Ansatz ist so alt wie die Kirche selbst. Denn die Perspektive der christlichen Botschaft, ihr „Wort von der Versöhnung“, ist nicht der eigene Vor­garten, sondern die Welt (vgl. 2. Kor 5,19).

Damit ist eine christliche Haltung angesprochen, die Menschen im besten Sinne zu ‚Ex­zen­triker*innen‘ werden lässt, die mutig und heiter mit anderen im Gemeinwesen für Gerechtigkeit, (so­zialen) Frieden und die Bewahrung der Schöpfung eintreten. So kommt Gott mitten zwischen uns! Diese Haltung hat auch schon der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer in seiner ‚Ethik‘ anklingen lassen, wenn er scheibt: „Die Kirche kann ihren eigenen Raum auch nur dadurch verteidigen, daß sie nicht um ihn, sondern um das Heil der Welt kämpft. Andernfalls wird die Kirche zur ‚Religionsgesellschaft‘, die in eigener Sache kämpft und damit aufgehört hat, Kirche Gottes in der Welt zu sein.“

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre,

Ihr Christian Schwindt



Perspektiefe 64, Dezember 2024

Gemeinwesenorientierung, „Kirche mittendrin“: Was ist das und wie geht das?

HINTERGRUND: Die Ergebnisse der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung von 2023 zeigen: Kirche ist nur zukunftsfähig, wenn sie neben der mitgliederorientierten Gestaltung kirchlichen Lebens auch eine starke gesellschaftliche Stimme bleibt, die mit einer christlichen Wertebasis auf Bundesebene und konkret vor Ort als „zivilgesellschaftliche Akteurin“ aktiv ist … Link



Gebrauchte Kleider als Gemein­schaftsprojekt: „Kleiderstübchen“ der ev. Gedächtniskirchengemeinde im Stadtteil Kirdorf/Eichenstahl Bad Homburg

AUS DER REGION: Unser „Kleiderstübchen“ ist ein ermutigendes Projekt der Corona-Jahre: Als während der Pandemie die jährlichen Basare in der Gedächtniskirchengemeinde nicht mehr stattfinden durften, suchte das Team aus 15 ehrenamtlichen Helferinnen nach einer Alternative. So entwickelte sich im Jahr 2020 die Idee, ein kleines Secondhand-Lädchen einzurichten. Link



Bürgerzentrum in Babenhausen: Quartiersarbeit der Regionalen Diakonie

AUS DER REGION: Seit 2017 ist die Regionale Diakonie Darmstadt-Dieburg durch Gemeinwesenarbeit in der Stadt Babenhausen im Südosten Hessens engagiert. Zu den Voraussetzun­gen dieser Arbeit gehört eine enge Vernetzung mit den Kirchen­gemeinden vor Ort, der Kommune und dem Landkreis sowie allen weiteren Akteur*innen im sozialen Bereich. Link



Zusammenarbeit tut gut! Kirche, Diakonie und Kommunen tragen gemeinsam Verantwortung für die Gesellschaft

INTERVIEW: Gespräch über Gemeinwesenorientierung mit Barbara Akdeniz, Bürgermeisterin und Sozialdezernentin der Stadt Darmstadt, Pfarrer Steffen Held, Dekan des Ev. Dekanats Dreieich-Rodgau, und Wilfried Kehr, Leiter der regionalen Diakonie Westerwald. Link



Christliche Botschaft als Gottesdienst im Alltag

THEOLOGISCHE EINORDNUNG: Eine Theologin und zwei Theologen beschreiben, warum sich Kirchen im Gemeinwesen engagieren müssen. Link