Perspektiefe 41, Dezember 2016

"Wenn ich an Europa denke, dann... "


„… bin ich von der Vielfalt begeistert. Dass es Menschen gibt, die sich für das Verbindende einsetzen und die Unter­schiede aushalten, ist die Basis für den Frieden in diesem gefährdeten Miteinander.?“
Birgit Hamrich, Zentrum Oekumene der Ev. Kirche in Hessen und Nassau und der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck
Foto: C. Weise
„… sehe ich eine junge Kunstszene, die vernetzt und über Grenzen hinweg an den Themen unserer Zukunft arbeitet. Mir ist es ein wichtiges Anlie­gen, diesen Ideen eine Plattform zu geben und sie in die Gesellschaft zurückzuspielen.?“
Franziska Nori, Direktorin Frankfurter Kunstverein
Foto: ©JamesO’Mara


„… denke ich an die europäische Völker­familie, aus der eine stupide Mehrheit meiner britischen Mitbürger austreten möchte. Ich finde dies beschä­mend und bedaure es sehr.?“
Roland Parr, lebt in Frankfurt und Cambridge
Foto: privat
„… fühle ich Dank­bar­keit für das Beste, was dieser Kontinent politisch je erlebt hat, und Ent­schlossenheit, dies weder von Nationalisten noch Marktliberalen oder anderen Populisten zerstören zu lassen.?“
Sven Giegold, Mitglied des Europa­parlaments
Foto: S. Giegold
„… denke ich an Vielfalt, besonders im kulturellen Bereich. Das Erasmusstudium in Irland bietet mir die Möglich­keit, ein fremdes Land, seine Menschen und ihre Sprache hautnah kennen- und besser verstehen zu lernen."
Annika Bothe, Erasmus-Studentin in Irland
Foto: A. Bothe
„… fallen mir viele Dinge ein, die noch zu tun sind. Wir müssen uns als Einheit in der globalen Welt positionieren und wir müssen kulturelle Unter­schiede in der Gemein­schaft erlebbar machen. Ein verantwort­liches Handeln für die nächste Generation ist eine Grundvoraus­setzung für ein starkes Europa.?“
Prof. Dr. Kristina Sinemus, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt
Foto: K. Mai
„… sehe ich den Wohlstand, den es Irland bringt. Ich sehe die EU-Normen, die den irischen Charme zer­stören. Ich sehe, wie der Brexit fast vergessene Grenzen wieder sichtbar werden lässt.?“
Pastor Stephan Arras, Lutheran Church in Ireland, 24 Adelaide Road, Dublin 2, Ireland
Foto: privat
„… spüre ich ein Zuge­hörigkeits­gefühl zu einer Wertegemeinschaft, ba­sierend auf Menschlichkeit, Respekt, Toleranz und Vielfalt. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es keinen Platz für Hass, Intoleranz und Dis­kriminierung in Europa mehr gibt.?“
Maria Dimcheva, Europäischer Verein für Wanderarbeiter (Mainz)
Foto: privat
„… wünsche ich mir, dass die Errungen­schaf­ten der Europäischen Union wieder stärker im Fokus stehen. Wir haben Dank der EU in Deutschland ein Maß an Frieden, Freiheit und Wohlfahrt, das histo­risch einmalig ist.?“
Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz
Foto: Wirtschaftsministerium RLP
„… denke ich an ein Europa des Friedens, der Freundschaft und der guten Zusammenarbeit, eine der größten Ideen des 20. Jahrhunderts. Auch in Krisenzeiten dürfen wir diese Idee nicht aus den Augen verlieren. Nationa­lismus ist keine Antwort auf die Fragen unserer Zeit. Wir brauchen mehr von einem transparenten, sozialen Europa, das für die Menschen da ist.?“
Dietmar Muscheid, Vorsitzender DGB Rheinland-Pfalz/Saarland
Foto: DGB RLP