Perspektiefe 58, Dezember 2022

Thema: Fachkräftemangel (58/2022)

Wettbewerb um Fachkräfte spitzt sich zu

Das griechische Wort ‚Krise‘ hat eine doppelte Per­spektive. Es beschreibt einerseits eine temporär anhaltende massive Störung gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher oder individueller Ver­hältnisse. Andererseits birgt sie aber auch die Chance zur aktiv zu suchenden Verbesserung. Die Klima-Katastrophe, die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg oder der aktuelle Energiemangel sind Krisen in diesem doppelten Sinne. Auch der Mangel an Fachkräften ist eine immer sichtbarere Krise. Zwar gibt es derzeit noch keinen flächendeckenden Fachkräftemangel, doch können schon heute in manchen Regionen und Branchen offene Stellen nicht mehr mit geeigneten Fachkräften besetzt werden. Viele Betriebe sehen darin die größte Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung. Vor allem im Gesundheitsbereich, in Kindertages­stät­ten und in den Bereichen Mathematik, Informatik, Na­turwissenschaft und Technik (MINT) ist die La­ge besorgniserregend.

Wenn aber Krisen nicht nur einen beklagenswerten Zustand beschreiben, wie sieht die Suche nach „Verbesserung“ aus? Grund genug, der „wach­senden Krise“ des Fachkräftemangels eine Perspektiefe zu widmen, die auch die Frage enthält, ob ein Blick auf christliche Glaubens­erfah­rungen zur Lösung beitragen könnte.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Ihr Christian Schwindt



Fachkräfte dringend gesucht

HINTERGRUND: Kinder brauchen Erzieherinnen und Lehrer. Pflegebedürftige Menschen sind auf Unterstützung durch Pflegekräfte und medizinisches Personal angewiesen. Die Installation von Solaranlagen oder Wärmepumpen muss von fachkundigen Handwerkern durchgeführt werden. Die App für das E-Rezept wird von IT-Expertinnen entwickelt. Beispiele, die zeigen, dass unsere Gesellschaft jetzt und in der Zukunft viele fähige Hände und kluge Köpfe braucht, um die... Link



Gute Bedingungen in der Aus­bildung und im betrieblichen Alltag gegen Fachkräftemangel

AUS DER PRAXIS: Der Fachkräftemangel in Deutschland ist mittlerweile ein strukturelles Problem, das nahezu jede Branche betrifft. Dies gilt insbesondere auch für die Pflegebranche. Die in Darmstadt ansässige Gesellschaft für diakonische Einrichtungen (GfdE) betreibt als diakonischer Träger 13 Altenzentren, Altenwohn- und Pflegeheime sowie 12 ambulante Pflegedienste in Hessen und Nassau. Die Geschäftsführerinnen zeigen, wie das Unternehmen dieser... Link



Ausbildung ist das Rückgrat des Handwerks

NACHGEFRAGT: Drei Fragen an Bernhard Mundschenk, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerks­kammern, Wiesbaden, www.handwerk-hessen.de Link



Wie begegnen wir Fachkräftemangel?

SOZIALETHISCHE GEDANKEN: Die Unternehmen in Deutschland stehen vor einem großen Problem. Sie suchen händeringend nach qualifizierten Fachkräften. Und auch Politik und Verbändevertreter suchen nach Lösungen. Könnte ein Blick auf christliche Glaubenserfahrungen zur Lösung beitragen? Link



Der Preis soll es regeln? Die Bepreisung von CO2 als Instrument in der Klimapolitik

HINTERGRUND: Um der Klimakrise zu begegnen, kann die Politik zwischen verschiedenen Instrumenten wählen. Dabei lassen sich ordnungsrechtliche – also regelnde Vorgaben – von ökonomischen – also finanzielle Anreize – Instrumenten unterscheiden. Link



Grenzausgleich und Klima-Club: Internationale Aspekte der CO2-Bepreisung

HINTERGRUND: Der Emissionshandel in der EU ist ein wirksames und effizientes Instrument, um die CO2-Emissionen in den Sektoren der Stromerzeugung und der Großindustrie zu begrenzen. Er garantiert, dass sich der CO2-Preis so einstellt, dass nicht mehr CO2 ausgestoßen wird, als durch die Anzahl der Emissionsrechte festgelegt wurde. Im internationalen Rahmen kommt es dadurch aber zu zwei Problemen, weil der CO2-Preis in der EU deutlich höher ist als in fast... Link



Kennen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck?

ZUM THEMA: Die menschengemachten Treibhausgase (THG) beschleunigen rapide die Erderwärmung. Es ist höchste Zeit für eine Trendwende. Dazu braucht es alle Menschen! Link



Preise müssen die ökologische Wahrheit abbilden: Ein Blick auf die CO2-Bepreisung aus kirchlicher und theologischer Sicht

THEOLOGISCHER BEITRAG: Sie ist in den Hintergrund gerückt in den letzten Monaten – die Frage der CO2-Bepreisung. Denn: Energiepreise schnellen aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der Lieferverkürzungen Russlands in ungeahnte Höhen. Der deutsche Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck erwägt die Reaktivierung von Kohlekraftwerken, um die Versorgungssicherheit in Deutschland insbesondere mit Blick auf den kommenden Winter zu... Link



Vertrauen und Misstrauen

HINTERGRUND: Vertrauen ist in aller Munde. Aber was ist Vertrauen? Warum müssen wir anderen Leuten vertrauen, und wie hilft uns Misstrauen? Und warum und unter welchen Umständen vertrauen wir anderen mehr oder weniger? Link



„Man spürt, wenn jemand etwas mit Herzblut, Ehrlichkeit und mit Respekt vor den Menschen macht“

INTERVIEW: Interview mit Daniela Diehl, Inhaberin des Modegeschäfts „Daniela Diehl. mode und accessoires“ in Mainz Link



Glaube und Vertrauen: Das 1. Gebot als Grundlage der evangelischen Sozialethik

THEOLOGISCHER BEITRAG: Eine berühmte und besonders prägnante Aussage Martin Luthers über den Glauben lautet: „Worauf du nun (sage ich) dein Herz hängst und verlässest, das ist eigentlich dein Gott.“ Link



Denn keiner streitet und ringt für sich selbst

ZUM THEMA: Vertrauen zu haben ist für die menschliche Existenz über­lebenswichtig. Wenn man im „vertrauten“ Familien­kreis aufwächst, wird man sich dessen erst später bewusst. Link



Sterben unsere Innenstädte? Neue Nutzungsmöglichkeiten als Chance

HINTERGRUND: Sind Sie letztes Wochenende „in der Stadt“ gewesen? Ich habe den Sonnenschein genutzt, um durch die Innenstadt von Frankfurt zu schlendern. Auf den ersten Blick ist alles wie früher. Menschenmassen schieben sich durch die Zeil, Touristen bewundern den Römer, und die Freisitze der Cafés und Restaurants sind gut gefüllt. Doch einiges hat sich verändert. Hier und dort ist ein Leerstand dazugekommen, gerade in den Randlagen. Und die Händler... Link



Quo Vadis Innenstadt – Ein zentraler Ort der Stadt­gesellschaft im Wandel

INNENSTADT ALS ÖFFENTLICHER RAUM: Die Innenstädte der Metropolen und Großstädte genau wie die historischen Stadtkerne von Klein- und Mittelstädten stehen für Nutzungs- und Angebotsvielfalt, repräsentative Stadträume und Adressen, eine hohe Erreichbarkeit und identitätsstiftende Atmosphären. Mit ihren zentralen Einrichtungen und Institutionen von Politik, Verwaltung und Gesellschaft, aber auch als traditionelle Marktplätze und Begegnungsorte prägen sie das... Link



Innenstadt als Reallabor entwickeln

WIRTSCHAFTLICHER WANDLUNGSPROZESS: Es ist Ende März 2020. Lockdown. Geisterstimmung in den Einkaufsstraßen von Darmstadt, Michelstadt, Mainz und Worms. Auf einmal war sie da, die Situation, die viele bereits seit Jahren immer wieder prophezeit hatten. Die Zukunft der europäischen Stadt, wie wir sie kennen und schätzen gelernt haben, steht von einem Tag auf den anderen zur Diskussion. Nicht mehr theoretisch und in Lehrveranstaltungen von Hochschulen oder... Link